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Die Geschichte der Maibäume in Schleißheim

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Auslöse aufgelistet: Die Tafel auf dem Unimog gibt an: 100 Liter Bier und eine Brotzeit sind 2003 zu entrichten gewesen. Foto: ro
Auslöse aufgelistet: Die Tafel auf dem Unimog gibt an: 100 Liter Bier und eine Brotzeit sind 2003 zu entrichten gewesen. Foto: ro © -

Oberschleißheim - Zum Brauchtum in Oberschleißheim gehört das Aufstellen eines Maibaumes. Oberschleißheim bietet speziell hierfür eine Vielfalt an, die wohl für bayerische Kommunen einzigartig ist. Die unterschiedlichsten Maibaum-Gepflogenheiten waren für Josef Rückerl Anlass, der Traditionspflege nachzuspüren.

2007 veröffentlichte er seine Erkenntnisse in einer Broschüre mit 56 Seiten. Das Thema, sollte der Autor bald feststellen, war damit aber bei weitem nicht abgearbeitet. Sechs Jahre später liefert er jetzt eine Neubearbeitung mit 136 Seiten. Titel: „Maibäume in Schleißheim und um Schleißheim herum.“

Das frühest bekannt gewordene Zeugnis eines Maibaums stammt demnach von dem Chronisten Caesarius von Heisterbach. Er berichtet in seinen „Wundergeschichten“ von einem Streit um einen Maibaum zwischen der weltlichen und geistlichen Obrigkeit in Aachen, der sich im Jahre 1224 oder 1225 zugetragen haben soll. Für Oberschleißheim ermittelte der Heimatforscher das Jahr 1931 als älteste Quelle. Der größte und stattlichste Maibaum schmückt seit 1983 den Platz vor dem Bürgerzentrum. Weiter gab und gibt es am Ort Maibäume in Badersfeld, Mittenheim, von den Naturfreunden, dem Birkenstoana Trachtenverein, vom alten Bahnhofswirt, von den Schleißheimer Werkstätten (HPCA), von der Bundespolizei-Fliegerstaffel-Süd, vom Flugplatz-Biergarten, vom ehemaligen Gasthaus „Deutscher Ritter“, vom „Wirtshaus zum Kreuzhof“ und vom Helmholtz-Kindergarten im Ortsteil Neuherberg. Teil des Brauchtums ist zudem der Maibaum-Diebstahl. Auch ihm widmet sich der Autor, etwa indem er aus dem Jahr 2003 erzählt, als den Schleißheimer Werkstätten der Baum gleich zwei Mal abhanden kam und zwar jedes Mal wohlbehalten zurückkam - allerdings nur gegen ein üppige Auslöse

Die Auflage des neuen Bücherls beträgt 75 Exemplare. Als Begründung für die kleine Auflage vermerkt Josef Rückerl in seinem Vorwort: „Zum einen weil die Zielgruppe für ein derart spezielles Thema nicht sehr groß ist, zum Anderen aus einem persönlichen Grund, der aber nicht verraten wird“. Vielleicht liegt es daran, dass der Autor im August 1938 geboren ist?

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