Die erste Kirche in der Parksiedlung

Oberschleißheim vor 50 Jahren: Ein Blick in die Historie

Diese Aufnahme zeigt die Holzkirche, in welcher im Jahr 1966 der erste Gottesdienst gefeiert wurde.	Foto: Andreas Eichinger

Diese Aufnahme zeigt die Holzkirche, in welcher im Jahr 1966 der erste Gottesdienst gefeiert wurde. Foto: Andreas Eichinger

Oberschleißheim · Seit dem Beginn der Erbauung der Wohnblöcke im Westen der Feierabendstraße Anfang der 1960er-Jahre zogen viele Menschen, meist junge Familien, nach Schleißheim.

Dabei suchten die Neuzugezogenen auch eine religiöse und pfarrliche Heimat. Am 1. September 1966 erhob der damalige Münchner Erzbischof Kardinal Döpfner die Kuratie zur Pfarrkuratie und bestellte Franz Engesser zum Pfarrkuraten, berichtet Andreas Eichinger.

Auf dem großen und noch freien Gelände zwischen Michaelianger und Feierabendstraße wurde eine Holzkirche, die sogenannte Notkirche, errichtet.

Am 3. Adventssonntag, 11. Dezember 1966, feierte Kurat Engesser mit der jungen Gemeinde den ersten Gottesdienst. Von diesem Gottesdienst an bis 1992 war Irmgard Eichinger die Mesnerin in der Pfarrei. Auch vier Ministranten wurden aus der Parksiedlung zum Dienst im Gottesdienst gewonnen. Sängerinnen und Sänger fanden sich zum Chor zusammen und gestalteten schon diese Messfeier mit. Der Chor feierte bereits in diesem Herbst sein 50-jähriges Jubiläum.

Hinter dem Altarraum der Holzkirche befand sich die Sakristei und ein Raum, der quasi als Pfarrheim fungierte. Dort wurden während des Sonntagsgottesdienstes die Kinder betreut, damit die Eltern in Ruhe mitbeten und -singen konnten. Hier traf sich auch der »Familienkreis«, den Kurat Engesser aus den jungen Familien der Siedlung ins Leben gerufen hatte, zu Gesprächen und kleinen Feiern. Auf Wunsch des langjährigen Pfarrers von Schleißheim, Geistlicher Rat Josef Kranz, bekam die neue Gemeinde wieder den Patron St. Wilhelm.

Am 15. Oktober 1968 wurde, nachdem es viele Kinder in der Parksiedlung gab, der neu erbaute Kindergarten eingeweiht. Neben dem Kindergarten entstand dann das Pfarrzentrum, das Pfarrhaus und die Kirche. Die Grundsteinlegung hierfür wurde am 1. Adventsonntag 1970 vollzogen und gefeiert. Noch bevor die neue Kirche fertig war, musste die Holzkirche abgerissen werden, da an ihrer Stelle die jetzige Grundschule – Parksiedlung errichtet wurde.

Am 1. Adventssonntag, 28. Dezember 1971, wurde dann die jetzige Kirche St. Wilhelm von Weihebischof Ernst Tewes geweiht.

Artikel vom 17.12.2016
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